SOUNDS hatte Anfang der 80er Jahre mit Leserrückgang zu kämpfen. Viele Stammleser aus den 70er Jahren interessierten sich nicht für Punk und New Wave und ihnen war der neue polemische Stil bei SOUNDS nicht geheuer. Sinkende Umsatzzahlen in der Plattenindustrie sorgten zudem für weniger Anzeigen von Seiten der Plattenfirmen. SOUNDS war Ende 1982 zwar nicht pleite, aber als ein Angebot vom Schweizer Verleger Marquard kam, SOUNDS aufzukaufen und es mit der Zeitschrift Musikexpress zusammenzulegen, willigte Herausgeber Legath ein.

J.L. „Es war immer nur eng und man konnte eigentlich nie was machen. Und ich habe das 10 Jahre gemacht, und man war es einfach Leid. Und es waren Schulden angesammelt usw. und dann haben wir und dann haben wir die Möglichkeit gehabt, das zu verkaufen und waren damit alle Probleme los und dann haben wir das eben gemacht.“

Im Januar 1983 wurde SOUNDS eingestellt. Der bedingungslos subjektive Popjournalismus, den SOUNDS Anfang der 80er Jahre etabliert hatte, ebnete Zeitgeistmagazinen wie Tempo oder Wiener den Weg. Poptheoretiker fanden beim Musikmagazin Spex aus Köln eine neue Heimat. Wie Diedrich Diederichsen, der Chefredakteur und Herausgeber von Spex wurde:

D.D.: „Ja, das Erbe von SOUNDS war dann schon Spex, ansonsten eine gewisse Form von Journalismus, die durch gewisse Verwässerungs- aber dann auch wieder Trockenheitszustände in der sogenannten Zeitgeistpresse weitergepflegt wurde, in der Kolumnenliteratur der Stadtzeitschriften und dann auch in der so genannten deutschen Popliteratur, zumindest in der ersten Welle. Ja, das sind so die verschiedenen Erben.“

Das war Nachtclub Extra mit der „Sounds-Story“. Die Geschichte des 1. deutschen Popmusik-Magazins. Eine Sendung von Ronald Strehl.

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